Nachdem nun der erneute Nachweis erbracht werden konnte, geht es jetzt an die Suche nach dem Nest. In Duisburg verläuft die Suche ein wenig „holprig“
Am Bienenmuseeum
Nach unserem Einsatz am 8.10.2022 konnten wir nun mit der Nestsuche beginnen. Am Dienstag, den 11.10.2022 war Thomas Beissel wieder vor Ort. Für die Telemetrierung von Vespa velutina müssen wir Tiere abfangen. Da der Sender in Relation zu dem Tier recht schwer ist (0,2g) werden die Tiere vorher gewogen. Ein Mindestgewicht von 0,4g ist erforderlich, damit die Hornisse den Sender sicher tragen kann.
Unser Startpunkt war wieder das Bienenmuseeum Duisburg. Hier hatte wir bei der Verifizierung das meiste Glück. Auch an diesem Tag konnten wieder drei Imaginies (erwachsene Tiere) vor den Bienenbeuten abfangen. Leider erreichte keines dieser asiatischen Hornissen das erforderliche Gewicht.
Zum „Volkesberg“
Da wir am Bienenmuseeum nur zu kleine asiatische Hornissen abfangen konnten, machten wir an unserem zweiten Stand, am Volkesberg weiter. Auch nach einer längeren Beobachtung von einer halben Stunde schienen wir auch hier leer aus zu gehen. Hier fanden wir keine Vespa velutina vor den Bienenkästen. Aber, ein recht großes Tier suchte am direkt angrenzenden Efeu nach Nektar. Wir fingen das Tier ab und landeten einen Volltreffer! Mit einem Gewicht von 0,42g konnten wir mit der Besenderung beginnen.
Die Besenderung der asiatischen Hornissen ist immer ein wenig „fummelig“. Der Sender darf die Tiere nicht beim Flug behindern,. Das ist auch der Grund, warum wir die Technik nicht auf den Thorax, also das Mittelstück, der Hornissen kleben. Damit kann bereits die Flugtüchtigkeit eingeschränkt werden.
Warum der Volkesberg so interessant ist
In direkter Nähe zum „Volkesberg“ finden sich Strukturen (Hohe Bäume, Brachen) die einen Nestbau vermuten lassen. Ein altes Zechengelände scheint besonders prädestiniert zu sein.
Also wird der Sender um die Taille gebunden. Um in Ruhe arbeiten zu können ist es einfacher, die Hornisse zu betäuben. Wir haben die Auswahl zwischen CO² und Eis. Da die Hornissen nach der Behandlung mit Kohelnstoffdioxyd zwar gut einschlafen, aber nach dem Aufwachen irgendwie orientierungslos wirken, haben wir uns für eine Kühlung entschieden. Die asiatische Hornisse ist, wie auch alle anderen Insekten, ein wechselwarmes Tier. Sie schläft durch Unterkühlung sehr schnell ein. Nach rund 10 Minuten ist sie Bewegungsunfähig. Natürlich wird die Velutina nicht einfach auf das Eis geworfen, sondern liegt trocken in einem Kunststoffröhrchen in ihrer Kältekammer.
Nach 10 Minuten schläft sie tief und fest. Sie wird vorsichtig in Schaumstoff fixiert und anschliessend besendert. Alles verläuft nach Plan und der Abflug gelingt.
Die Verfolgung
Die Hornisse fliegt und wird nun über „homing“ verfolgt. Hierbei wird die Signalstärke als Entfernungsmesser genutzt. Je lauter das Signal, desto näher kommen wir dem Sender. Die Hornisse fliegt in recht gerader Linie durch Gärten in Richtung Zechengelände. Die dichte Bebauung der alten Bergarbeitersiedlung erschwert die Verfolgung. Es kommt häufiger vor, dass die besenderten asiatischen Hornissen eine Pause einlegen müssen. Dies scheint hier auch so zu sein. Das Signal befindet sich in einem Garten. Als wir hinter einem Gebäude wieder hervorkommen, ist es verschwunden. Leider konnten wir das Signal an diesem Tag auch nicht wieder aufnehmen.
Suche auf Sicht
Um den Tag nun doch komplett ausnutzen zu können, versuchten wir eine Suche auf Sicht. Wir erkundeten das alte Pumpwerk und versuchten das Nest über Ferngläser zu finden. Naja, ohne Flugrichtung ist das einfach nur Glückssache. Aber wir sind auch unsere Kilometer gekommen 😉
Gegen 18:30 brechen wir für den heutigen Tag ab.
Wie es weitergeht erfahrt ihr demnächst
Teil 2 der Telemetrierung
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