Ernüchterung macht sich breit!

Heute habe ich den Stand eines Imkers besucht in dessen Nachbarschaft wenige hundert Meter entfernt ein Velutinanest befunden hatte.

Auf Grund der Lage und diversen anderen Problemen wurde es erst 4 Wochen nach telemetrischer Ortung dann endlich entfernt.

Der Imker war nach eigenen Worten mit der aktuellen Situation überfordert…
Das Bild das sich mir bot war:
min. 60 Velutinas in der Luft und diese versuchten in die Völker einzudringen. Die Tiere waren von unterschiedlicher Größe.

50% der Völker waren massiv geschädigt, gestresst und am zusammen brechen.
Intensiviert hat sich das Problem nach Aussage des Imkers wenige Tage nach dem Entfernen des Nestes.

Nicht in Galizien, sondern in Deutschland. Die asiatische Hornisse Vespa velutina dringt in Bienenvölker ein.

Ein Nachbarstand eines anderen Imkers scheint ähnlich betroffen, in einem Maß, dass der Imker diese Völker aufgibt.
Das Nest wurde wie folgend entfernt:
der Ast mit dem Nest in 30 Höhe festgebunden , dann abgesägt und zu Boden gelassen. Dort wurde das Nest, wie auch immer, abgetötet.

Sehr wahrscheinlich war dies die Ursache für die Eskalation der Situation: eine unsachgemäße Entfernen hat zu einem massiven Abfliegen der Tiere geführt.
Diese versuchten sich nun durch geraubte Kohlehydrate am Leben zu halten und versuchen in die Bienenvölker einzudringen, was diese zusätzlich stresst. In dem Fall war in den Völkern des Nachbarn ebenfalls massiver Befall im letzten Stadium: in den Völkern waren überall Hornissen schon eingedrungen.
Diese Situation kennen wir aus Galizien wo die Velutinas gegen Ende der Saison versuchen in die Bienvölker einzudringen, da die Brut im Nest stark zurückgeht. In dem Fall hier gab es auch keine Brut mehr.

Eine Abtötung der Nester vor der Entfernung ist dringend notwendig wenn durch Erschütterung oder handling die Tiere massiv abfliegen.
Ich habe Tiere gefangen und werde sie in den kommenden Tagen unter der Stereolupe sezieren um ggf zu schauen ob da auch Königinnen dabei sind. Geflogen sind dort schon ziemlich „dicke Brummer“.

Fazit:
Wir müssen uns dringend Vorbereiten, denn solche Situationen sollten nur die Ausnahme und nicht die Regel werden. Wer jetzt noch davon ausgeht dass Velutina in Deutschland kein Problempotential besitzt, dem empfehle ich mal den Besuch der betroffenen Stände. Es ist ernüchternd.

Für velutina.de Andreas Presuhn

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